Mittwoch, 10. Oktober 2007
Ich bin...
...nein, nicht Hitler. Ich bin George W. bzw. war. Gestern. In Englisch. Ich saß vorne am Pult. Hinter mir hing die Ami Flagge. Aus dem CD-Player ertönte die Amische Nationalhymne. Und dann habe ich Dabbljus Rede über Immigration vorgelesen. Ich war George W. Bush. Und ich muss sagen: es hat weh getan. Dieser Schwachsinn! Dieser kranke Schwachsinn, den ich da vortragen musste! Wie hält der Mann das aus? Allein schon sich sowas auszudenken....und es dann noch vorzutragen...öffentlich...vor Menschen! Während ich diese Rede so vorlas wurde mir leicht schummrig vor Augen. Vielleicht war es Nervosität. Vielleicht war es aber auch das Böse, das versuchte Besitz von mir zu ergreifen. Es wollte meine Seele holen, weil es dachte ich wäre ein zweiter Dabblju. Is ja klar, schließlich gibt es nicht viele Lebewesen, die solche Sachen sagen, wie in dieser Rede standen. Da dachte es sich wohl ich wäre eine Bereicherung für seine Achse...Aber zum Glück dauerte es ja nicht so lange und ich war wieder ich....hoffe ich...dass ichs noch bin meine ich....also ich...da sind wir uns ja nie so sicher....

Blub! Jetzt was anderes. Direkt nach der Rede habe ich mich dann von Dabblju in einen mexikansichen Immigranten verwandelt. Das Böse wollte es ja verhindern, aber das Gute hat gesiegt und so wurde ich zu Mr. Martinez. Ja! Endlich wieder ein echter Mensch! Ein sehr schönes Gefühl muss ich sagen. War es. Am Anfang. Bis Mrs. A den Kurs in US Bürger verwandelt hat und ihnen befahl uns, den Immigranten (aus Mexiko, China und England), Frage zu stellen. Ja, und dann haben sie mich fertig gemacht. Kreuzverhör. "Schämen Sie sich nicht uns die Arbeitsplätze wegzunehmen?" "Können Sie nicht auch in Mexiko arbeiten?" "Warum sprechen Sie mit ihren Kindern spanisch?" "Wollen Sie etwa nicht englisch lernen?" "Wollen Sie sich nicht integrieren?" "Was tragen sie denn zu unserer Gesellschaft bei?" "Warum sind Sie überhaupt ausgewandert?" "Warum sind Sie nicht in Mexiko geblieben, wenn Sie sich hier diskriminiert fühlen?" So, dann bekam ich also ein Gefühl davon, wie es sich in etwa anfühlen muss, als lateinameikanischer Immigrant in den USA zu leben. Nettes Experiment. Aber ich habe mich, bzw. meine mexikanische Identität, bis aufs Blut verteidigt. Im übertragendem Sinne natürlich, auch wenn ich sie gerne alle zusammengeschlagen hätte. Vor allem, weil ich all diese Fragen schon vorher indirekt in unserer "Talkshow" beantwortet habe. Das war da, als die alle schliefen. Eigentlich hätten die dass ja auch erwarten müssen. Dass ich sie zusammenschlage meine ich. Denn dass tun doch Mexikaner immer. Sich prügeln und Tequila saufen. Oder? GRRRRRRRRR! GRRRRRRRRRRRRRRRR! GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!

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